Freiraum = Raum frei von dir!
wenn du dich sexistisch, rassistisch, homophob oder sonst irgendwie diskriminierend oder unterdrückend verhältst und nicht bereit bist dich damit selbstkritisch auseinanderzusetzen, hast du hier nichts zu suchen
Öfter schon kam es zu Diskussionen, wie der Begriff “Freiraum” im Kaleidoskop definiert ist. Dabei haben wir immer wieder die Aussage zu hören bekommen: “Freiraum – das heißt doch, dass mensch hier alles machen kann worauf er/sie gerade Lust hat”. Das heißt es nicht!!
Die Verwendung des Wortes “Freiraum” bezieht sich darauf, dass wir den Raum (=das Kaleidoskop) möglichst “frei von” diskriminierenden Verhaltensweisen und Mustern halten wollen, die im “Alltag” und im gesellschaftlichen Umgang von vielen Menschen verwendet, reproduziert und toleriert werden. Dabei reicht die Bandbreite von autoritären Verhältnissen in Ausbildung und Arbeit über geschlechtliche und soziale Rollenbilder oder Ausschlüsse aufgrund von Hautfarbe oder Körpernormen. Dabei ist uns klar, dass diese Handlungsmuster, Vorstellungen und uns ansozialiserten Umgangsformen nichts sind was sich einfach an der Türe ablegen lässt. Auch, dass wir selbst als organisierende Personen nicht frei von diesen Mechanismen sind muss klar sein, umsowichtiger ist es für uns einen Rahmen zu schaffen, in dem wir lernen andere Umgangsformen im “hier und jetzt” zu leben, statt auf eine Andere ?bessere? Gesellschaft zu warten.
Das Kaleidoskop ist ein Ort, in den viele Menschen jede Menge an Zeit und Energie investieren. Unser Ziel dabei ist es, einen offenen, bunten, einladenden und freien Raum zu gestalten, in dem Mensch sich austauschen, und wohlfühlen kann. Das ist nur möglich, wenn jegliche diskriminierenden, anstrengen, unreflektierten und einfach saublöden beschissenen Verhaltensweisen draußen bleiben. Wir sind gegen Sexismus, Rassismus, Homophobie, Nationalismus, Transphobie sowie heteronrmatives Verhalten. Wir verstehen uns als profeministischer, kapitalismuskritischer, antihierarchischer und solidarischer Freiraum!
Um einen Freiraum wie das Kaleidoskop erhalten zu können ist Voraussetzung, dass sich alle, die den Raum betreten, eben nicht nur wie passive Konsument*innen verhalten, sondern sich aktiv mit den Inhalten des Kaleidoskops und anderen Anwesenden auseinandersetzen. Auch eine Beteiligung an den organisatorischen Aufwänden ist sehr erwünscht. Wir sind kein Dienstleistungsbetrieb! Es gibt hier zwar Getränke, aber erstens nicht zu kaufen und schon gar nicht immer, zu jeder Uhrzeit, an jeden Grad der Besoffenheit und immer perfekt temperiert.
Du hast die Möglichkeit andere darauf hinzuweisen, wenn du dich eingeschränkt oder unterdrückt fühlst, oder du das Gefühl hast dass andere eingeschränkt oder unterdrückt werden. Wenn du dich mit einer Situation überfordert fühlst, kannst du dich auch jederzeit an den Bardienst wenden, der dich in deinen Anliegen unterstützen wird. Sei dir deiner Grenzen bewusst und hole dir Unterstützung, wenn sie überschritten werden!
Hier soll es möglich sein, sich von dem Wahnsinn der “da draußen” jeden Tag passiert, zu erholen und einen Platz zu haben, in dem ein respektvoller Umgang miteinander (und mit den Räumlichkeiten) Realität ist.
Wer das nicht kapiert fliegt deswegen aus dem Kaleidoskop raus – je nach dem was passiert ist nur für den Abend oder für längere Zeit.
Wenn du dich durch diesen Text positiv unterstützt fühlst: Viel Spaß im Kaleidoskop, gib auf dich und andere acht und feiert!