Der folgende Text wurde von der Gruppe die das Kaleidoskop organisiert über eine Dauer von rund drei Monaten erarbeitet. Wenn ihr Rückmeldungen, Fragen oder Anmerkungen hab könnt ihr uns via kaleidoskop@riseup.net erreichen.
Im Anschluss an den Text finden sich weitere Themenbezogene Web-links sowie die weiteren Foodsharing- bezogenen Statements.
Distanzierung des Kaleidoskop vom Foodsharing Netzwerk
Von Anfang Oktober bis Ende Dezember wurde im Kaleidoskop eine Vokü (=Volxküche, regelmäßig stattfindendes offenes Treffen zum gemeinsamen Kochen und Essen, ohne fixen Preis) organisiert, die von der Gruppe Foodsharing Wien veranstaltet wurde. Dies ist für uns der Anlass Stellung zu den Vorwürfen gegenüber Foodsharing zu beziehen. Ende November wurden wir darüber informiert, dass es sich bei einer Person innerhalb der Foodsharingstrukturen um eine rechts oder ehemals rechts organisierte Person aus dem Kreis der “Identitären” handelt. Dies hat uns schockiert und aufgeregt, da wir antifaschistisch sind und rechte Strukturen ablehnen. Es gibt keinen Platz für Nazis welcher Art auch immer im Kaleidoskop!
Willkommen im Kaleidoskop
Wir sind ein Freiraum, der diverse in unserer Gesellschaft verankerte Verhaltens- und Unterdrückungsmechanismen entschieden ablehnt und versucht, einen Schutzraum zu schaffen. Wir wollen, dass in unserem Raum alle Menschen, unabhängig von Geschlecht, Herkunft, kulturellen Zuschreibungen, sexueller Orientierung, Lebensweise, Besitz uvm. frei sein und sich entfalten können, ohne dabei von anderen diskriminiert und eingeschränkt zu werden.
Deshalb sind wir klar antifaschistisch, antirassistisch, antisexistisch, gegen (Hetero-)Normen, Hierarchien und Kapitalismus. Wir erwarten einen respektvollen und wertschätzenden Umgang miteinander. Wer sich mit diesen Grundsätzen nicht identifizieren kann und sich darüber hinwegsetzt, wird aufgefordert, das Kaleidoskop zu verlassen; und das gilt ebenso für Gruppierungen, die diese Grundsätze als unwichtig ansehen und nicht beachten.
Foodsharing, was ist das?
Laut Selbstbeschreibung¹ soll Foodsharing eine Internet-Plattform für die geldlose Verteilung von Lebensmitteln bieten und sich gegen Lebensmittelverschwendung organisieren. Zum Beispiel werden Lebensmittel, die sonst von Supermärkten und Haushalten weggeworfen würden, von Verbraucher*innen abgeholt. Eigentlich eine gute Idee, könnte mensch meinen.
Bei dem oben genannten Foodsharing-Mitglied handelt es sich aber um einen ehemaligen “Botschafter” der Foodsharing Gruppe. Botschafter ist die Selbstbezeichnung von den Mitgliedern die neben den selben Tätigkeiten der Foodsaver und der Freiwilligen die Koordination übernehmen und somit einen großen Einfluss auf Entscheidungen der Gruppe besitzen. In der Organisationsstruktur finden sich also Hierarchien, die durch die jeweilige Position bedingt sind².
Dieselbe Person war über einen längeren Zeitraum bei den Wiener Identitären aktiv, wie unter anderem an Fotos und Facebook-Einträgen erkennbar ist. Die Informationen wurden auch von ihm selbst bestätigt. Er war Anfang Februar bei der Votiv-Kirchenbesetzung der Identitären und damit bei einer größeren Aktion dieser rechtsextremen Gruppe beteiligt. Während des Refugee Protests in der Votivkirche haben die Identitären eine “Gegenbesetzung” gestartet, mit dem Ziel, den Protest durch eine gewaltsame Polizeiräumung beenden zu lassen und eine öffentlichkeitswirksame Eskalation zu erreichen.³
Solidarität ist eine WaffeL – Support your local Antifa_Vokü!
Diese Informationen wurden direkt an Personen aus der Foodsharing-Struktur weitergegeben, da wir davon ausgegangen sind, dass sie noch nichts davon wussten. Wie sich aber herausstellte, war das bereits bekannt, aber bis dahin anscheinend kein Grund für eine Positionierung. Wir erhielten daraufhin zuerst ein sehr kurzes und in weiterer Folge ein längeres Statement. Die Statements sind unten angehängt; da wir unseren weiteren Umgang mit Foodsharing von diesen Statements abhängig gemacht haben, möchten wir hier zusätzlich darauf eingehen.
Eigentlich hatten wir auf eine schnelle und klare Stellungnahme mit einer eindeutigen Positionierung gegen Rechts sowie sofortigen Ausschluss gehofft. Ein Ausschluss scheint uns vor allem deswegen nötig und sinnvoll, da die (ehemals) rechtsaktive Person aus einem Kontext kommt, in dem u.a. gezielt Methoden linker und progressiver Gruppen angeeignet werden. Eine Unterwanderung im Sinne von Querfrontaktivitäten erschien uns deswegen durchaus möglich.
Parteipolitik? Das war nicht die Frage.
Mehrere Wochen nach der ersten Kommunikation über dieses Thema mit Foodsharing-Mitgliedern und mehr als eine Woche nach der endgültigen Forderung von einem Statement kamen einige wenige allgemein gehaltene Zeilen, in denen sich Foodsharing Wien von Parteipolitik distanziert – schön und gut, das begrüßen wir auch, da sind wir voll auf einer Linie⁴; aber leider eine vollkommene Themenverfehlung.
Im zweiten Statement wiederholen sie erneut, dass Foodsharing keine parteipolitische Initiative ist und betonen, dass sie sich “von jeglichen Vorwürfen einer politischen Richtung zugehörig zu sein, oder eine solche zu unterstützen” distanzieren. Dieses wurde im Gegensatz zum Ersten mit Foodsharing Wien, Österreich und Deutschland unterzeichnet und geht auf die konkreten Vorwürfe ein. Die (ehemals) bei den Identitären aktive Person wird jedoch in Schutz genommen. Weiters wird erwähnt, dass die Teilnahme am Netzwerk nur mehr mittels Ausweis möglich sein soll.
Dies widerspricht einem grundlegenden Verständnis von einem vorsichtigen Umgang mit persönlichen Daten (abgefragt werden etwa Vor- und Nachname, Adresse, Telefonnummer und E-Mail Adresse). Es wirkt für uns seltsam, dass trotz aktuellen Diskursen rund um Überwachung Menschen selbständig bereit sind, all diese Informationen offen vielen Personen einsehbar bereitzustellen. Wir finden es wichtig, dass Zugänge zu Lebensmitteln allgemein an möglichst wenig Hürden geknüpft werden und bei Entscheidungen versucht wird, ohne zusätzliche Hierarchien auszukommen und allen Beteiligten gleiche Rechte ermöglicht werden.
Menschen müssen für ihre Handlungen Konsequenzen tragen.
Wir bekamen immer wieder von anderen Foodsharing-Mitgliedern, die wir auf die Problematik angesprochen haben zu hören, dass die (ehemals) rechtsaktive Person nicht wusste, worum es sich bei den Identitären handelt. Dass das stimmt ist schwer vorstellbar, unter anderem weil er zu einer Zeit Mitglied bei den Identitären war, als es bereits eindeutige Artikel über die Identitären gab. Ihre rassistische und islamfeindliche Gesinnung war ein öffentliches Thema: So wurde z.B. im November 2012 von fm4 ausführlich berichtet⁵. Im Februar 2013 schrieb die Zeitschrift Profil über bestehende Verbindungen zwischen Identitären und Neonazis⁶.
Auch Foodsharing sollte sich endlich mit der Thematik von Verantwortung auseinandersetzen. Im Hinblick auf rechte Gewalt ist eine “neutrale” Position nicht möglich. Entweder unterstützt Foodsharing Antifaschismus indem es sich von Mitgliedern, deren rechtsextreme Tätigkeiten bekannt sind, trennt, oder eben nicht.
Sollte das nicht wichtig sein, muss das aber aus dem Selbstbild heraus klar ersichtlich sein. Foodsharing ist dann eben nicht offen für “alle”, sondern schließt konsequent Menschen aus, die von Unterdrückung betroffen sind. Dies könnte z.B. durch eine Warnung für die Betroffenen auf allen Infoflyern und OnlinePlattformen sowie bei jeder Verteilstation zu finden sein.
ein paar Ergänzungen zu den Identitären:
Nachdem es sich bei den Identitären um eine Gruppierung handelt, die sich aus Personen zusammensetzt, die teilweise eine jahrelange Kontinuität in der neonazistischen Szene haben, lassen sich gewisse Verbindungen nachweisen. Einige zentrale Akteure* kommen aus einschlägigen Neonazi und rechtsextremen Kreisen. Der Großteil der Wiener Identitären rekrutiert sich aus dem Burschenschafter Milieu und aus dem organisierten Neonazispektrum. Jetzige Mitglieder der Identitären waren vor nicht allzu langer Zeit im Umfeld des Neonazis Gottfried Küssel (welcher mittlerweile rechtskräftig verurteilt in Haft ist⁷). Einer davon ist Martin Sellner. Er hielt sich 2008 auf der Gedenkveranstaltung für den Nazihelden Walter Nowotny auf und wurde als Administrator von Alpen-Donau.info vermutet. 2010 reiste er zum Naziaufmarsch nach Dresden.
Die Überschneidung von Identitären und dem Neonazispektrum ist für viele Antifaschist*innen nicht verwunderlich: „Der „Bloc identitaire“ aus Frankreich, welcher 2003 gegründet wurde, gilt als Nachfolgeorganisation der behördlich verbotenen neonazistischen Gruppe „Unité radicale“. Nicht nur offensichtliche Nazi-Propaganda ist problematisch. Es ist immer mehr zu beobachten, dass auch die Identitären nicht ausschließlich dumpfe Parolen von sich geben, sondern diese verklausulieren und damit versuchen, für die Mehrheitsgesellschaft anschlussfähig zu bleiben. Die Rede von der „Islamisierung Europas“, von Heimatverbundenheit und ein völkisch besetzter Begriff der “Identität“, der aber kulturalistisch umschrieben wird, wirkt für viele harmlos. Dahinter verbirgt sich aber ein menschenverachtendes Weltbild. Anstelle des verpönten Wortes „Rasse“ tritt der Begriff der “Kultur” – gemeint ist damit aber der gleiche rassistische Herrschaftsanspruch.“⁸
In der österreichischen und deutschen Geschichte hat es Tradition, Nazis und Rechtsextremen ihre “Vergangenheit” allzu schnell zu verzeihen.
Dass viele öffentlichen Ämter in diesen Staaten nach 1945 von ehemals hochrangigen NSdAP Mitgliedern bekleidet wurden ist längst kein Geheimnis mehr. Ebenso wenig stößt sich die bürgerliche Mitte an Nationalratsabgeordneten aus schlagenden Burschenschaften. Wenn es um die Geschichte des Nationalsozialismus geht gibt es oft rechtfertigende Phrasen zu hören wie z.B.: “Sie wussten nicht, was sie taten, sie hatten keine andere Wahl”. Für das Verbrechen des Faschismus gibt es kein Vergeben, kein Vergessen!
Für die Entnazifizierung mag es zu spät sein, für ein klares Bekenntnis gegen rechtsaußen aktive Menschen nicht.
Die Gruppe Foodsharing hat durch ihr Verhalten unserer Ansicht nach mehr als eindeutig Stellung bezogen. Hauptsächlich kritisieren wir dabei, dass sich die Gruppe offenbar nicht bewusst über mögliche Konsequenzen ist, die es für linke / autonome Gruppen gibt, wenn eine deutliche Abgrenzung nach Rechts ausbleibt. Durch die fehlende Abgrenzung nach Rechts entstehen Gefahren für jene linken/ autonomen Räume, in denen sich die Verteilungsorte von Foodsharing Wien unseres Wissens nach hauptsächlich befanden. Wir wissen, dass Personen die auch bei den Identitären organisiert sind, sich schon in den letzten Jahren in dem Milieu bewegt haben, welches für größere Aktionen gegen antifaschistische Aktivitäten und Angriffe auf linke / autonome Veranstaltungen oder Räume bekannt ist.
Für Aktivist*innen die sich auch im antifaschistischen Spektrum bewegen stellt dies eine Gefährdung dar, denn die Anti-Antifa sammelt Namen und Adressen dieser Aktivist*innen, nicht nur um sie in Aktenordnern abzuheften!
Anscheinend glauben mehrere Personen des Foodsharing Netzwerkes, dass die rechtsaktive Peson mit seinen rechten Aktivitäten in der Vergangenheit nichts mehr zu tun hat. Ein so schneller Gesinnungswechsel erscheint uns unwahrscheinlich und ist für uns nicht glaubwürdig.
Die Person war zumindest bis kurz vor seinem Einstieg in Foodsharing bei den Identitären aktiv, eventuell gab es eine Überscheidungsphase bei den Aktivitäten. Verinnerlichte Positionen können nicht einfach abgeworfen werden und auch Kontakte brechen meist nicht von einem Tag auf den anderen unwiderruflich ab. Es braucht oft lange Auseinandersetzung (mit sich selbst), um ansozialisierte unterdrückende Verhaltensweisen und damit verbundene Handlungen nicht nur zu erkennen, sondern diese Formen dann auch nicht mehr zu reproduzieren. Wir freuen uns natürlich über jede Person die sich rechten Strukturen entziehen will, eine Stelle um solch menschenverachtenden Strukturen den Rücken zu kehren gibt es in Österreich nicht.⁹
Da es nicht um ein Inszenieren von Positionen geht erwarten zumindest wir kein öffentliches Stament von dieser Person, sondern eine selbstkritische Auseinandersetzung. Von der Foodsharing Plattform hingegen erwarten wir eine klare Positionierung zu politischer Praxis.
We are struggeling in a point between two worlds, the one we don’t accept and another one that doesn’t exist.
Abgesehen von einem antifaschistischen Konsens sind uns auch andere Grundsätze wichtig. Wir dulden weder Faschismus noch Rassismus und belassen es dabei nicht bei Stellungnahmen. Anstatt zu resignieren oder uns einschüchtern zu lassen, wollen wir lieber auch die rassistische Mitte der Gesellschaft angreifen oder zumindest mit Kritik nicht sparen.
“Die Annahme, dass Neonazis in einem in sich geschlossenen Teil der Gesellschaft leben und agieren ist fatal. Die Übergänge zur Mehrheitsgesellschaft sind fließend und die von Neonazis benutzten Stereotype werden genauso wie Rassismus, Antisemitismus usw. dort tagtäglich reproduziert. Denn ohne dieses Weltbild welches in der sogenannten Mitte der Gesellschaft wurzelt, wären Nazis tatsächlich isoliert und ihr Handlungsspielraum kaum erwähnenswert.”¹⁰
Es gibt viele Möglichkeiten den rassistischen Normalzustand zu verweigern, sich einzumischen und ihn aufzuzeigen z.B.
- bei Fahrkartenkontrollen,
- polizeilichen oder sonstigen Ausweiskontrollen,
- im Flugzeug mit dem in den Urlaub geflogen wird, während gleichzeitig Menschen abgeschoben werden,
- wenn mit dem Zug über eine Grenze gefahren wird,
- in dem einen oder anderen WG-(Wohn)zimmer,
Sicherlich müssen wir auch Selbstkritik üben. Denn wir haben die regelmäßige Zusammenarbeit mit der Vokü/ der Gruppe Foodsharing nicht weiter hinterfragt, weil wir die Grundidee hinter Foodsharing durchaus positiv bewertet haben. Dies hat dazu geführt, dass wir uns nicht über die Struktur und Organisationsform von Foodsharing informiert haben. Der hierachische Aufbau der Gruppenstruktur, und die fehlende antifaschistische Positionierung sind uns dadurch nicht aufgefallen. Prinzipiell ist es uns sehr wichtig, die Gruppen zu kennen, die das Kaleidoskop regelmäßig nutzen und wir klären ein gemeinsames politisches Grundverständnis miteinander ab.¹¹
Das haben wir in diesem Fall verabsäumt; nicht zuletzt liegt das daran, dass es sich bei Foodsharing um eine sehr diverse Gruppierung handelt in der Menschen mit verschiedensten politischer Ansichten aktiv sind. Die jeweiligen Kontaktpersonen können also durchaus ähnliche Ideen vertreten wie diverse linke Räume. Erst als Hinweise von außen auf den rechten Background einer der im Foodsharing-Kern aktiven Person auftauchten, fand diesbezüglich eine Auseinandersetzung unsererseits statt.
last but not least – Queerfront statt Querfront!
Dass sich rechts aktive Personen in zivilgesellschaftliche und offene Plattformen einbringen ist nicht Neues. Umwelt-, Sport- oder Bürger*innen Initiativen und Bewegungen wurden ab den 1930ern gezielt unterwandert, linke und progressive Inhalte von Nationalsozialist*innen angeignet und verwendet um eine größere Reichweite zu bekommen und bestehende antifaschistische Strukturen und Bewegungen zu spalten.
So setzen sich Rechte gegen Atomkraft und für die “heimischen” Wälder ein, betreiben Gnadenhöfe für nichtmenschliche Tiere, schreien “a.c.a.b.” gegen die Polizei oder inzenieren sich als Teile von Friedensbewegungen gegen den “amerikanischen Krieg” (Ein weiterer Grund sich kritisch mit Antisemitismus und Antizionismus in linken/autonomen Strukturen auseinanderzusetzen).
Vergessen wir nicht die Nazi-Esoteriker*innen und antisemitischen Verschwörungstheoretiker*innen, sowie alle die jedes Leiden im Kapitalismus mit der Schuld von einzelnen Sündenböcken zu erklären versuchen.
Durch eine “Querfront” zwischen Linken und Rechten wird so getan als würden sich systematische Probleme einfach überwinden lassen. Als könnte beispielsweise gemeinsam der G8 Gipfel verhindert oder eben Lebensmittel gerettet werden. Autonome Nationalist*innen oder Gruppen wie die Identitären stellen dabei die neuesten Formen dieser gezielten Übernahme von so manchen ästhetischen Merkmalen, Slogans oder Aktionsformen dar. Dabei werden linke Inhalte übernommen, die Bildsprache erinnert an Anti-Faschistische Gruppen und es wird häufig versucht einen jugendlichen Eindruck vorzutäuschen, um einen niederschwelligen Zugang zu ermöglichen.
Wie bei vielen rechtsextremen Ideologien handelt es sich bei den Identitären genauso um das “Natürliche”, “Ursprüngliche”, “Heimatverbundene” – alles Attribute, die möglicherweise auch auf Foodsharing, Foodcoops und ähnliches angelegt werden. Erinnern wir uns an die religiöse Sekte “Universelles Leben” welche vor einiger Zeit in Tierrechts und Tierschutzzusammenhängen Fuß fassen wollte. Insbesondere waren es Lebensmittelproduktion und -handel Publikationen (u.a. “Gut zum Leben”, “Hin zur Natur”), die “Initiative zur Abschaffung der Jagd” und 2002 der sogenannten “Tierrechtskongreß”, mensch höre und staune, in Wien.¹²
DAS HEISST:
Das Bekämpfen von Lebensmittelverschwendung passt in einen Raum wie das Kaleidoskop. Verteilungsgerechitigkeit, Ernährungssouveränität und nachhaltiger Umgang mit Ressourcen sind für uns relevante politische Themen. Menschen die sich damit auseinandersetzen wollen oder sich mit Veranstaltungen zu dem Thema einbringen wollen sind eingeladen den Raum zu nutzen.
Das Kaleidoskop distanziert sich von Foodsharing – aber nicht weil wir denken es wäre ein rechtes Netzwerk. Wir distanzieren uns, weil wir nicht mitspielen beim Verzeihen und Vergessen, beim ständigen Ignorieren und Akzeptieren von rechtem Gedankengut. Und das erwarten wir auch von Gruppen und Personen, die mit uns oder bei uns aktiv sind. Damit ecken wir an, überall rechts von uns und vor allem in der (bürgerlichen) Mitte der Gesellschaft. Das nehmen wir in Kauf, weil wir lieber versuchen einen Raum zu schaffen in dem gesellschaftlich akzeptierte Unterdrückungsmechanismen keinen Platz haben.
Wenn Foodsharing das nicht will ist das gesellschaftlich LEIDER legitim – für uns ist es das nicht und eine Zusammenarbeit ist deshalb nicht möglich.
Kaleidoskop – 16-03-2014
——————————– Fußnoten:
¹ at.myfoodsharing.org/was-ist
² at.myfoodsharing.org/mach-mit
³ derstandard.at/1360161297049/Fluechtlin…
⁴ kaleidoskop.kukuma.org/zur-raumpolitik-…
⁵ fm4.orf.at/stories/1707631
⁶ www.profil.at/articles/1309/560/353357/…
⁷ derstandard.at/1388651148819/Hoechstger…
⁸ kuesselskameraden.blogsport.eu
linksunten.indymedia.org/node/86569
⁹ www.ots.at/presseaussendung/OTS_2012122…
¹⁰ linksunten.indymedia.org/node/86569
¹¹ kaleidoskop.kukuma.org/infos-fur-verans…
¹² maqi.de/presse/ulgefahr.html